Projekt Newsletter

Projekt Newsletter


Newsletter Oktober 2023


VI-TRAIN-Crafts – Endspurt


Dieses Erasmus+ Projekt beschäftigt sich mit Digitalisierung im Kulturerbe – allerdings nicht mit beweglichen Kulturgütern sondern mit gebautem Kulturerbe. VI-TRAIN-Crafts ist anders: hier werden innovative Trainings für traditionelles/ bedrohtes Handwerk und den Umgang mit Bauschäden entwickelt. Etwas, das in sich kreativ und innovativ ist, da bisher keine derartigen Projekte existieren. Und jetzt neigt sich dieses einzigartige Projekt dem Ende zu. Um sinnvolle Ergebnisse zu liefern hat VI-TRAIN-Crafts im Juli einen Learner Event mit dem Titel „Virtual Crafts Training“ organisiert. In dieser Veranstaltung wurden definierte Szenarien getestet, um mit virtuellen Tools, die sich für den Zweck von VI-TRAIN-Crafts eignen. Es wurden die Besonderheiten des praktischen Trainings für traditionelles/bedrohtes Handwerk betrachtet. Speziell der Einsatz von Kameras wurde in der Praxis getestet und entsprechend im Trainingskontext bewertet. Dabei sind vor allem der Aufwand für Vor- und Nachbereitung, die Beleuchtung, die Perspektive und mögliche Einschränkungen, wie beispielsweise Haltung und Bewegung der Hände sowie eventuelle Schatten geachtet werden, um ein wirkungsvolles Trainingsvideo zu erhalten. Eine wesentliche Erkenntnis aus diesem Learner Event ist der Ablauf des Trainings und die Verfügbarkeit der Infrastruktur bei jedem Lerner sorgfältig geplant und abgestimmt werden müssen. Weiters ist ein Wechsel von einem Lerner zum anderen aufwändig.


Der Einsatz von VR & AR ist im Moment noch eingeschränkt möglich, da für das Training eine hohe Auflösung (VR) und standardisierte Strukturen im historischen Gebäude (AR) notwendig sind. Beides ist grundsätzlich möglich, verursacht aber hohe Kosten. Im Gegensatz zur Medizin fehlen im Kulturerbe oft die finanziellen Mittel dafür. Hier ist die Unterstützung durch die EU Kommission und die Mitgliedsstaaten dringend von Nöten.


Der hauptsächliche Lerneffekt aus dem Learner Event ist daher:

* jede Anwendung muss auf den Trainingszweck, die finanzielle und technologische Situation des Lerners abgestimmt sein

* Feedback funktioniert besser zeitversetzt, also eher im Sinne von Coaching

* Virtuelles Training ist mittelfristig als Ergänzung zu sehen, kein Ersatz für f2f

Auch für den Virtual Building Inspector gilt: es ist eine Ergänzung und Ersparnis, kein völliger Ersatz. Manche Schritte der Prüfung lassen sich virtuell einfach nicht abbilden – zB die haptische Prüfung durch Klopfen oder „Draufspucken“. Allerdings kann durch das virtuelle Scannen und Erstellen eines Modells aus den Aufnahmen der Einsatz von Gerüsten, Hubplattformen, Lifte sowie die physische Präsenz einer Fachkraft reduziert werden. Also: Mission accomplished!

Ein wertvoller Nebeneffekt ist die Möglichkeit traditionelles/bedrohtes Handwerk zu dokumentieren und damit für zukünftige Generationen zu erhalten. Abgeleitet von dieser Erkenntnis beabsichtigen Organisation wie BHÖ (AT) und SGPR (PT) in Zukunft handwerkliche Tätigkeiten an ihren Gebäuden auf Video aufzunehmen. Damit entsteht eine riesige Video-Bibliothek, die die Basis für ein umfassendes, individuelles Online-Training bildet.


In den letzten Monaten wurden noch zwei Multiplier Events organisiert: in Bilbao und Wien. Und natürlich wurden im Train-the-Trainer Kurs insgesamt 16 Trainer:innen zertifiziert – davon 5 Neue.


Von 08-09. November 2023 findet noch das Abschlussmeeting in Cascais, PT, statt und mit 14. 11. endet das spannende Projekt VI-TRAIN.


Mehr zu Erasmus+ Projekt VI-TRAIN finden Sie hier.


CliP-ComE - Startschuss


Das HEU Projekt CliP-ComE wurde im Sommer genehmigt und startet am 01. Dezember 2023! CliP-ComE ist ein Nachfolgeprojekt zu PRO-Heritage und hat vor allem die Weiterbildung von Mitgliedern der European Historic Houses Vereinigung zum Ziel. Sie alle werden zu „Energy Experts/Managers“ ausgebildet um ihr Wissen und neu erworbenen Kenntnisse erfolgreich in ihren historischen Gebäuden anzuwenden und einzusetzen. So sollen die Teilnehmer:innen zum Beispiel lernen zu erkennen, dass die Bewahrung von historischen Kastenfenstern sowohl ökologisch sinnvoll, wie auch kostenschonend ist. Richtig erhalten schonen diese Fenster die Umwelt, da sie nicht entsorgt werden müssen sondern ihre konstante Pflege auch noch Arbeitsplätze schaffen kann – und trotzdem weniger Kosten verursacht!


Dies und andere wichtige Elemente der Energieeffizienz werden in CliP-ComE vermittelt und stärken in Zukunft die Ziele der EU im Bereich Green Deal, Fit for 55, New European Bauhaus, Renovation Wave und die neuen ESG-Regeln (Environment-Society-Governance).


Innerhalb der nächsten zwei Jahre sind 3 Trainings geplant, mit jeweils 10-15 Teilnehmer:innen, so werden 30-45 Energie Expert:innen geschult und das Know-How im Bereich Energie Effizienz signifikant erhöht.


Das HEU Projekt PRO-Heritage hat auch nach Projektende eine starke Wirkung auf die Vertreter:innen des Sektors Kulturerbe. Immer wieder wird der Projektmanager zu Seminaren und Konferenzen eingeladen, um über die bedeutenden Erkenntnisse und Ergebnisse von PRO-Heritage zu berichten. Als reines Praxisprojekt liefert PRO-Heritage sofort anwendbare Empfehlungen und Umsetzungsmöglichkeiten. Selten war ein EU-Projekt so gefragt und hat so viel Interesse geweckt!


Es ist offensichtlich, dass der Sektor sowohl Bedarf wie auch Interesse an derartigen Projekten hat – eine Aufforderung an die zuständigen EU-Gremien mehr praxisorientierte Projekte zu genehmigen!



Mehr Information zu CliP-ComE finden Sie in Kürze hier.


The European Heritage Academy – Fortsetzung


In den letzten 5 Jahren hat die EHA mit viel Elan MODI-FY Module für „Maintenance Manager“ durchgeführt und Mitabeiter:innen von Kulturerbe-Einrichtungen geschult. Neu hinzu kommt jetzt das Training für den PRO-Heritage „Energy Expert/Manager for Cultural Heritage“, der wie gesagt auch Kern des neuen Projektes CliP-ComE ist und ab 2024 laufend angeboten wird.


Bedingt durch neue Erkenntnisse aus den letzten EU-Projekten wird derzeit das Kursangebot von MODI-FY überarbeitet und angepasst. Dies ist vor allem den steigenden Anforderungen in Bezug auf Klima- und Umweltschutz geschuldet. Die Anpassung erfolgt laufend und wird vom bestehenden Job-role Kommittee initiiert und begleitet.


Die Projekt-Ergebnisse von INCREAS werden ebenfalls Teil des Angebots der EHA: die praktische Umsetzung der Kursmodule erfolgt im neu geschaffenen EU Kompetenz-Zentrum Mauerbach/EUCompCentre, dem Prototyp, der als Vorbild für weitere Zentren in anderen EU-Ländern dient. Der Expert:innen Pool wird zügig ausgebaut und mit persönlichen Profilen ergänzt. Informationen dazu finden Sie auf der EHA Website.


The European Heritage Academy bietet zertifizierte Weiterbildung im Bereich historische Gebäude an - und das für alle Interessierten/SpezialistInnen aus ganz Europa. Aktuelle Prüfungstermine finden Sie hier.


Hinter der EHA, wie die Academy kurz genannt wird, stehen die Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) und das Bundesdenkmalamt Österreich (BDA) als Träger.


Die UBW Unternehmensberatung Wagenhofer GmbH stellt qualifizierte TrainerInnen zur Verfügung.


EHA Kurse bilden gemeinsam mit E-Learning die Basis für die Zertifizierung durch die ECQA - European Certification and Qualification Association (https://jobcertification.eu/), einer in Österreich ansässigen internationalen Vereinigung.


Mehr zu The European Heritage Academy finden Sie hier

Share by: